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Ausblick auf eine Zukunft mit Chipmangel und Lieferengpässen
herpa print & herpa tech setzen auf Stärke in der Kundenbindung
herpa print ist ein Spezialist für die Bedruckung und Veredelung von Folienprodukten, Kennzeichnungs- und RFID-Etiketten. Das Familienunternehmen mit über 100 Mitarbeitern verfügt durch verschiedene strategische Akquisitionen mittlerweile über ein Systemhaus mit eigener RFID-Etikettenproduktion. Mit der RFID-Sparte firmiert herpa print nun als herpa tech. RFID im Blick sprach mit Michael Pack, dem Geschäftsführer von herpa print.
Herr Pack, wie hat sich der Mangel an Chips auf herpa print ausgewirkt?
Er hat sich sehr negativ ausgewirkt, um es vorsichtig auszudrücken. Die Preise für Chips explodieren gerade, zusätzlich haben wir mit Materialverfügbarkeiten zu kämpfen. Wir haben vor kurzem eine Lieferung im Prinzip im Bieterverfahren erstanden. Ob wir liefern können, ist trotzdem nicht immer sicher. Für die gesamte Branche ist das eine enorme Herausforderung. Unsere Kunden sind deswegen verunsichert. Durch langjährige Kunden- und Lieferantenbeziehungen und enge Partnerschaften, haben wir es bisher glücklicherweise immer noch geschafft, eine gewisse Grundverfügbarkeit sicher zu stellen.
Was hat sich dadurch noch verändert?
Tatsächlich ergeben sich aus den anhaltenden Engpässen auch positive Entwicklungen. Da just-in-time-Lieferungen immer schwieriger werden, übernehmen die OEMs selbst auch einen Teil der Verantwortung, indem Lagerkapazitäten und -bestände aufgestockt werden. Die OEMs sehen nun auch den Nutzen in freundschaftlichem und kooperativem Umgang mit Lieferanten und stellen längerfristige Forecasts und Rahmenbestellungen zur Verfügung.
Hat herpa print mit herpa tech als Familienunternehmen in dieser Situation einen Vorteil?
Ich denke schon. Wir waren in den letzten Jahren in den Bereichen sehr erfolgreich, wo wir mit unseren Kunden partnerschaftlich zusammenarbeiten konnten und ein Klima von gegenseitigem Geben & Nehmen herrschte. Die Kunden, die durch die schwierige Zeit mit uns gegangen sind, wollen genau das. Deswegen sind wir nicht zu kurzfristigem Wirtschaften gezwungen. Für uns ist wichtig, dass das, was wir machen, langfristig und nachhaltig funktioniert. Wir überlegen es uns in zwei Jahren nicht anders, wenn es mal nicht so gut läuft. Das gehört für uns dazu. Das unterscheidet uns von vielen anderen Unternehmen, die in der Branche tätig sind.
Interview publiziert auf WiOT im November 2022
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